Trinkwasserversorgungsanlagen

Errichtung eines Bohrbrunnens

Bohrbrunnen erschließen auch tiefere Grundwasservorkommen.

In der Wasser führenden Schicht werden ein perforiertes Filterrohr und darunter ein Sumpfrohr installiert. Über dem Filterrohr schließt das Vollrohr an. Sumpf- und Filterrohr werden mit gewaschenem und desinfiziertem Kies, welcher den Filterkriterien entspricht, hinterfüllt. Dadurch wird ein Rückhalt von Feinteilen gewährleistet. Damit belastetes Oberflächenwasser und vor allem obere Grundwasserschichten im Bohrloch nicht nach unten sickern können, muss zwischen den Wasser führenden Schichten eine undurchlässige Tonsperre eingebracht werden.

Damit die Grundwasserschichtungen nicht durch Ihren Bohrbrunnen vermischt werden, wird der verbleibende Hohlraum zwischen Vollrohr und dem anstehenden Boden mit Erdreich entsprechend der ursprünglichen Bodenschichtung aufgefüllt. Das Vollrohr endet in einem Vorschacht, welcher wie ein Schachtbrunnen ausgeführt sein muss. Der Boden des Vorschachtes soll betoniert werden. Eine Vertiefung (Pumpensumpf) ist im dichten Betonboden vorzusehen. Das Rohrende im Vorschacht muss durch einen Brunnenkopf abgedichtet werden. Er verhindert das Eindringen von Schmutz und Oberflächenwasser in den Brunnen. Außerdem trägt er das Gewicht der Pumpe sowie die Druck- und Elektroleitung. Er ist nicht mit dem Vollrohr verbunden, sondern im Boden des Vorschachtes verankert.

Vor Inbetriebnahme des Brunnens ist eine Trinkwasseranalyse empfehlenswert

Nach Errichtung eines Bohrbrunnens muss eine Brunnenentwicklung mit Entsandung und  Klarspülen sowie eine Desinfektion durch den/die BrunnenmeisterIn erfolgen. Führen Sie die Spülung nur mit Trinkwasser durch. Bachwasser oder Wasser aus Tankwagen oder Güllefässern bringen Bakterien und andere Verunreinigungen in den Bohrbrunnen ein, die noch lange Probleme verursachen oder den Brunnen sogar unbrauchbar machen. Vor dem Anschluss an das Hausnetz empfehlen wir eine Trinkwasseranalyse. Eine genaue Aussage über die Trinkwasserqualität kann erst sechs bis zwölf Monate nach Inbetriebnahme des Brunnens getroffen werden.