Die Pollen fliegen wieder

Der Klimawandel heizt den Pollenflug an. Immer mehr Menschen leiden darunter.

Frau mit rotem Pulli steht in einem Rapsfeld und putzt sich mit einem weißen Taschentuch die Nase.

Der Klimawandel heizt den Pollenflug an. Immer mehr Menschen leiden darunter.

Rund 1,7 Millionen Menschen in Österreich leiden an einer Allergie. Oft ist dabei Pollen von Pflanzen im Spiel. Mitverantwortlich ist der Klimawandel, der den Pollenflug verlängert.

Klimawandel lässt Pflanzen früher blühen

Die steigenden CO2-Emissionen beeinflussen nicht nur das Klima, sondern haben auch negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Mehr CO2 regt das Wachstum der Pflanzen und somit auch die Produktion von Pollen und Allergenen an. Durch die höheren Temperaturen setzt die Blüte früher ein. Das verlängert die Pollensaison, was vor allem in den Städten die Konzentration an Pollen zunehmen lässt.

Risiko für Gesunde steigt

Mehr Pollen in der Luft betrifft nicht nur Menschen, die bereits jetzt Heuschnupfen haben, sondern kann gesunde Menschen zu Allergikern machen. Je mehr und je länger sich Pollen in der Luft befinden, desto größer ist das Risiko, dass auch bislang nicht Erkrankte eine Allergie entwickeln.

Pollenkorn des Hibiskus unter dem Mikroskop

Dieses Pollenkorn des Hibiskus hat einen Durchmesser von rund 170 Nanometer (0,17 Millimeter).

Neophyten verlängern Pollensaison

Manche Neophyten mit einer längeren Blühdauer tragen ebenfalls zu mehr Pollenbelastung bei. Die aus Nordamerika stammende Ambrosia artemisiifolia, zu Deutsch Beifußblättriges Traubenkraut, produziert pro Pflanze rund eine Milliarde Pollen. Bereits sechs Pollen reichen, um eine allergische Reaktion auszulösen. Da Ambrosia im Spätsommer blüht, verlängert sie die Pollensaison in den Herbst. Die Ausbreitung der Pflanze ist kaum zu verhindern, denn die Samen können jahrzehntelang überleben. 

Luftverschmutzung macht Pollen aggressiver

Hitze, Luftverschmutzung und Trockenheit verändern zusätzlich die Beschaffenheit der Pollen. Ihre Eiweißverbindungen werden teilweise aggressiver und lösen schneller und stärker allergische Reaktionen aus oder aktivieren die Vorstufe einer Allergie, die sogenannte Sensibilisierung. Forschungen deuten darauf hin, dass das allergieauslösende Potenzial der Pollen steigt, wenn die CO2-Konzentration in der Atmosphäre zunimmt und sich mehr Schadstoffe in der Luft befinden.

Hummel sitzt auf einer runden, blauen Blüte

Pollen ist wichtige Nahrung für viele Insekten und andere Tiere.

Tipps für ein pollenarmes Zuhause

Die unabhängige Plattform „MeineRaumluft.at“ gibt Tipps, um das eigene Zuhause so pollenfrei als möglich zu halten.

  • Tageszeit beachten: Generell ist die Pollenbelastung mittags am größten. In Städten ist sie morgens am niedrigsten, in ländlichen Regionen abends.
  • Keine schweren körperlichen Anstrengungen im Freien: Nicht draußen trainieren, lieber im Fitnessstudio oder Hallenbad.
  • Umgang mit Kleidung: Da Pollen an der Kleidung haften, nicht im Schlafzimmer umziehen, regelmäßig in der Waschmaschine reinigen und nicht im Freien trocknen.
  • Spaziergänge nach Regenschauern: Regen spült Pollen aus der Luft, wenn es mindestens 15 Minuten regnet.
  • Duschen: Pollen kleben in den Haaren, im Mund und in der Nase. Durch Duschen landen  Allergene im Abfluss. Die Nase beim Duschen schonend ausspülen.