Brunnenbegutachtung

Desinfektion eines Bohrbrunnens

Ist der bakteriologische Befund nicht in Ordnung, beseitigen Sie die wahrscheinlichen Ursachen im Brunnenumfeld und etwaige bauliche Mängel.

Wenn keine Entlüftung am Brunnenkopf vorhanden ist, so ist als erste Maßnahme diesen Mangel zu beheben. Durch den Unterdruck im Bohrbrunnen kann sonst Oberflächenwasser über den Ringraum angesaugt werden und das Wasser verschmutzen.

Die Desinfektion eines Bohrbrunnens nach Hochwasser oder Überflutungen ist nicht immer nötig. Meist reicht eine Bepumpung über mehrere Tage aus, wodurch die Verunreinigungen ausgespült werden. Beachten Sie dabei aber die maximale empfohlene Entnahmemenge und fördern Sie keinesfalls mehr Wasser. Sollte das nicht zum Erfolg führen, können Sie die folgende Vorgehensweise zur Desinfektion wählen. Beachten Sie, dass je nach baulicher Ausführung Ihres Brunnens diese Vorgehensweise abgeändert werden muss und beachten Sie die Sicherheitshinweise für die Chemikalien. Ziehen Sie nötigenfalls einen Professionisten bzw. eine Professionistin hinzu.

Vorgangsweise bei der Desinfektion

  • Benötigte Menge an 14%-igem Natriumhypochlorit: 100 bis 200 Milliliter pro Kubikmeter Wasser im System. Im Normalfall ergibt sich für ein Einfamilienhaus eine Menge von 50 bis 200 Milliliter.
  • Füllen Sie eine saubere Gießkanne ohne Rosette zu 2/3 mit Wasser und geben Sie das Natriumhypochlorit hinein.
  • Gießen Sie die Lösung über die Entlüftung (Öffnung im Brunnenkopf) in den Brunnen.
  • Wenn möglich, schließen Sie einen sauberen Gartenschlauch an die Druckleitung nach dem Bohrbrunnen an und führen Sie das Wasser im Kreis (Durchmischung).
  • Anschließend öffnen Sie im Haus alle Wasserhähne, bis Chlorgeruch wahrnehmbar ist und verschließen sie dann wieder.
  • Die nötige Einwirkzeit beträgt ca. 12 Stunden. Entnehmen Sie bis dahin kein Wasser Nach 12 Stunden führen Sie eine Neutralisation mit ca. 12 %-igem Wasserstoffperoxid mit ungefähr der doppelten Menge des verwendeten Natriumhypochlorits durch.

Nach frühestens zwei Wochen sollte eine bakteriologische Kontrolluntersuchung durchgeführt werden.