Asiatische Hornisse im Vormarsch

Die invasive Art wurde Anfang April erstmals in Österreich nachgewiesen.

Asiatische Hornisse in einer Nahaufnahme

Die aus Südostasien stammende Asiatische Hornisse breitet sich seit 2004 in Europa aus.

Die aus Südostasien stammende Hornisse Vespa velutina, die man wegen ihrer markanten Färbung auch Gelbfuß-Hornisse nennt, breitet sich seit ihrem Erstnachweis in Südwestfrankreich weiter aus.

Seit 2004 in Europa eingeschleppt

Die Asiatische Hornisse wurde vermutlich mit Warentransporten im Jahr 2004 nach Europa eingeschleppt. Anfang April wurde sie in Salzburg erstmals in Österreich gesichtet. Die gebietsfremde und von der EU als invasiv eingestufte Art profitiert von den warmen Sommern und milden Wintern der letzten Jahre.

Nicht gefährlicher als eine Wespe

Die Asiatische Hornisse ist für gesunde Menschen genauso ungefährlich wie die heimische Hornisse, Vespa cabro. Stiche der Asiatischen Hornisse sind genauso schmerzhaft wie die der Honigbienen, der heimischen Hornisse und von Wespen. Gefahr geht nur für allergisch reagierende Menschen aus. Beide Arten verhalten sich friedlich und greifen Menschen normalerweise nur bei Bedrohung an. Beunruhigend wirkt nur der geräuschvolle Flug. Trotzdem werden immer wieder irrtümlich Nester der heimischen Hornisse zerstört und Königinnen unnötig getötet.

Nest in hohen Bäumen

Die Nester haben einen Durchmesser von 40 bis 60 Zentimeter mit seitlichem Ausgang und befinden sich versteckt im Astwerk von großen Bäumen. Direkte Kontakte mit dem Menschen sind daher eher selten. Das Hornissenvolk besteht aus durchschnittlich 6.000 Individuen, wobei nur die Königinnen überwintern. Die beiden Arten unterscheiden sich deutlich. Die Asiatischen Hornissen sind etwas kleiner, weisen eine dunklere Färbung des Brustabschnittes und des Hinterleibes sowie markante gelbe Spitzen der Beine auf.

Die heimische und die asiatische Art unterscheiden sich deutlich.

Potenzielle Bedrohung für Bienenvölker

Bislang gibt es keine wissenschaftlichen Hinweise für Probleme mit der Asiatischen Gelbfuß-Hornisse in heimischen Ökosystemen. Vespa velutina ist besonders für Imker von Interesse, da sie bevorzugt soziale Hautflügler (Bienen, Wespen, Fliegen), Spinnen und Heuschrecken jagt, um ihre Brut zu versorgen. Die Höhe des potenziellen Schadens bei Bienenvölkern wird unterschiedlich beurteilt. Vespa velutina ist tagaktiv und jagt ihre Beute im Flug. Vor den Bienenstöcken lauert sie den heimkehrenden Bienen im Schwebflug auf. Bei hoher Dichte der Asiatischen Hornisse kann es zur Schwächung der Völker und sogar zu Völkerverlusten kommen.

Bundesländer bereiten sich auf Invasion vor

Die Bundesländer bereiten sich in Abstimmung mit dem Imkereidachverband Biene Österreich sowie Landesverbänden und der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) seit letztem Herbst intensiv auf die Ankunft der Asiatischen Hornisse vor. Meldungen von Nachweisen können online über iNaturalist und die Meldeplattform von Biene Österreich oder auch direkt bei der zuständigen Abteilung Naturschutz (post.ru5@noel.gv.at) eingebracht werden. Ist das Nest gefunden, braucht es geschulte Personen, die die Bekämpfung und Vernichtung der Nester vornehmen. Vom eigenständigen Einsatz von Fallen oder dem Fangen und Töten von Tieren wird abgeraten, da Verwechslungen mit heimischen Arten möglich sind.